"Mit zarten 15 Jahren startete ich eine Fotografenlehre und schloss diese nach drei Jahren mit der Lehrabschlussprüfung ab. Eine Jobsuche gestaltete sich früher relativ einfach. Warst du in deinem Fachgebiet gut und weiterhin lernwillig, bekamst du einen Job. Deshalb stehe ich seit meiner Lehre im aktiven Berufsleben.
Nach der Geburt meines Sohnes war die Durchführung der Arbeit als Fotografin leider nicht mehr möglich, denn ich konnte keine Wochenenden mehr erübrigen. So suchte ich mir eine neue Beschäftigung und blieb aus Leidenschaft bei der "Feinkost" hängen. Nach dem Motto "Wissen ist alles!" startete ich gleich mit einer Reihe von Kurz-Ausbildungen und Fachkursen zum Thema Feinkost und Catering. Und blieb dem Metier treu.
In 33 Berufsjahren im Lebensmittelverkauf war der Kontakt zu den Kunden mein ein und alles, die angebotene Ware mir stets bestens vertraut und ich war immer gespannt, welche neuen Leckereien bald am Markt erscheinen würden. Zuletzt leitete ich 24 Jahre lang nacheinander zwei Filialen. Mit allen Arbeiten, die damit verbunden waren.
Mein Berufsleben lief einfach großartig!
Aber als mein Arbeitgeber in Pension ging und die Firma geschlossen wurde, stand ich mit 57 Jahren plötzlich vor einer erneuten Arbeitssuche. Dieses Mal war alles ganz anders, als ich es kannte.
Bei meinen Bewerbungen beurteilte mich scheinbar jeder nur mehr nach meinem Alter. Die Frage nach Erfahrung oder Wollen und Können kam gar nicht mehr auf. Ich wurde nicht einmal mehr zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. So was wie mich konnte man den Kunden doch nicht mehr zumuten, schien mir das Fazit, das Risiko für einen altersbedingten Ausfall durch Krankheit vielleicht zu groß.
Das ging einige Monate lang so. Ich war nur mehr verzweifelt und am Boden zerstört. All mein Wissen und meine Erfahrungen schienen reduziert auf einen einzigen Ausdruck - zu alt! Bis ich zu Trendwerk kam! Dort erkannte man mein Potential und ich wurde gleich mal mit den aktuellen Regeln der Arbeitssuche vertraut gemacht, professionelles Auftreten sowie Selbst-Präsentation trainiert. Ein Intensiv-Coaching begann!
Mir wurde endlich der Wert meiner Erfahrungen und meines Wissens bestätigt.
Mein fokussiertes Arbeiten und meine besonnene, ruhige Art waren nun wieder wertvolle Vorteile im Kundenkontakt. Zu spüren, wonach KundInnen suchten, auch wenn sie sich nicht klar ausdrücken konnten, sei ein Gespür, welches man nicht über Nacht erlernen könne.
KundInnen sanft zu neuen Geschmäckern zu führen, eine Kunst. Das Gourmet-Angebot für die Abendplatte zu Hause mit Alternativen zu erweitern sei für KundInnen gleichermaßen wie für innovative Unternehmen eine Bereicherung.
Mein Können und Wissen avancierten wieder zu einem wertvollen Schatz!
Und meine verletzte Persönlichkeit begann zu heilen.
Dermaßen gestärkt, stieg mein Selbstwert und ich war überzeugt, weiterhin mit meiner Arbeit einen wertvollen Beitrag für das Unternehmen leisten zu können.
Vor meinen Vorstellungsgesprächen, welche bereits nach 10 Tagen stattfanden, erhielt ich Unterweisungen, wie diese aufgebaut sein und welche Antworten ich auf bestimmte Fragen geben sollte und Vieles mehr.
Es fiel mir nun viel leichter, bei den Vorstellungsgesprächen mit meinen neuen alten "soft skills", meiner Begeisterung für Lebensmittel und meiner exzellenten Kundenbetreuung zu überzeugen.
Im Rahmen eines anschließenden Praktikums in der Feinkost-Abteilung bei SPAR bekam ich die Möglichkeit, zu zeigen, was ich wirklich kann, vermittelte professionelles Wissen, zeigte Agilität und bekam eine Jobzusage in der Feinkost. Inzwischen war auch eine Gourmet-Filiale auf mich aufmerksam geworden.
Die wollten mich haben und bekamen mich schlussendlich auch.
Bei und mit SPAR Gourmet war es von nun an ein gelungenes Zusammenwirken.
Alte Stammkunden dankten dies weiterhin mit ihrer Treue, neue kamen dazu. Während der Überlassung wurde ich von meinem Trendwerk-Betreuer begleitet. Und immer, wenn er nach meinem Befinden fragte, gab es nur eine Antwort: "Alles ist in Ordnung, ich fühle mich sehr wohl!"
Meine Vorgesetzten konnte ich ein ganzes Jahr lang dementsprechend beeindrucken, sodass sie mich "trotz meines Alters" nach dem Projektende sogar fix übernommen haben. Ich war glücklich, doch nicht "zum alten Eisen" zu zählen.
Seit kurzer Zeit bin ich nun in Pension und fühle mich richtig gut.
Am meisten freut es mich, aus der Arbeit heraus in die wohlverdiente Pension gegangen zu sein. Die Gewissheit, in meinem Leben bis zuletzt Wertvolles geleistet zu haben, bedeutet mir sehr viel.
Danke Trendwerk!"